Deutsche Oper Berlin
Violanta
Oper
Bismarckstraße 35, 10627 Berlin

© Ruth Tromboukis, Sandra Kastl
Beschreibung
Korngold traf mit Violanta genau den zwischen Endzeitgefühl, Jugendstil und Psychoanalyse, zwischen Freud, Klimt und Schnitzler oszillierenden Tonfall des Jahrhundertwende-Wiens und bewies, dass er – nur 18jährig – über eine eigenständige, vielfältige orchestrale Klangfarbenpalette verfügte und expressive wie eingängige Melodien schreiben konnte
Mit einem Schlage wurde der erst 19-jährige Erich Wolfgang Korngold mit der Uraufführung seines Einakters Violanta an der Wiener Hofoper vom verheißungsvollen Wunderkind zu einem der maßgeblichen Opernkomponisten seiner Generation. Denn Violanta zeigte nicht allein, dass hier ein junger Meister am Werk war, der über eine ebenso eigenständige wie vielfältige orchestrale Klangfarbenpalette verfügte, einen Instinkt für Bühnenwirkung besaß und darüber hinaus sogar ebenso expressive wie eingängige Melodien schreiben konnte. Das knapp fünfundsiebzigminütige Werk auf ein Libretto des später als Textautor des Weissen Rössl bekannt gewordenen Hans Müller zeigte auch, dass Korngold genau den zwischen Endzeitgefühl, Jugendstil und Psychoanalyse, zwischen Freud, Klimt und Schnitzler oszillierenden Tonfall traf, der das Lebensgefühl im Wien seiner Zeit kennzeichnete. Für all das liefert die Handlung des Stücks eine perfekte Folie: Die Venezianerin Violanta schmiedet während des Karnevals einen Plan, um den Selbstmord ihrer Schwester an deren Verführer, dem Prinzen Alfonso zu rächen. Doch schließlich muss sie erkennen, dass sie damit nur ihr eigenes Verlangen nach erotischer Hingabe abtöten will, und opfert sich, um sich so von „Lust und Schuld“ zu befreien.
An der Deutschen Oper Berlin, die 2018 mit der Wiederentdeckung der (ebenfalls auf ein Libretto von Hans Müller geschriebenen) Oper Das Wunder der Heliane für Furore gesorgt hat, liegt die Neuinszenierung von Violanta in den Händen von Generalmusikdirektor Sir Donald Runnicles und David Hermann, die gemeinsam bereits die Neuproduktionen von Die Sache Makropulos und Fidelio gestalteten.
SpotlightIhre erste Erfahrung mit der Musik von Erich Wolfgang Korngold machte Laura Wilde schon zu Beginn ihrer Karriere. 2018 bekam sie die Chance, an der Dallas Opera die Hauptpartie in Der Ring des Polykrates zu singen, jener Komischen Oper, die 1916 zusammen mit Violanta ihre Uraufführung erlebte. Inzwischen hat die die junge Sopranistin aus South Dakota eine beachtliche Karriere gemacht, die sie an Häuser wie die Metropolitan Opera, das Staatstheater Stuttgart und die English National Opera geführt hat. Gravitationszentrum ihres Repertoires, das von Mozart bis Britten reicht, ist dabei das deutsche Fach mit Partien wie Wagners Sieglinde oder Strauss Salome. Jetzt ist es Zeit für Violanta – und damit dürfte Wilde die einzige Sängerin sein, die je in beiden Teilen von Korngolds Debüt als Opernkomponist auf der Bühne gestanden ist.
Mit einem Schlage wurde der erst 19-jährige Erich Wolfgang Korngold mit der Uraufführung seines Einakters Violanta an der Wiener Hofoper vom verheißungsvollen Wunderkind zu einem der maßgeblichen Opernkomponisten seiner Generation. Denn Violanta zeigte nicht allein, dass hier ein junger Meister am Werk war, der über eine ebenso eigenständige wie vielfältige orchestrale Klangfarbenpalette verfügte, einen Instinkt für Bühnenwirkung besaß und darüber hinaus sogar ebenso expressive wie eingängige Melodien schreiben konnte. Das knapp fünfundsiebzigminütige Werk auf ein Libretto des später als Textautor des Weissen Rössl bekannt gewordenen Hans Müller zeigte auch, dass Korngold genau den zwischen Endzeitgefühl, Jugendstil und Psychoanalyse, zwischen Freud, Klimt und Schnitzler oszillierenden Tonfall traf, der das Lebensgefühl im Wien seiner Zeit kennzeichnete. Für all das liefert die Handlung des Stücks eine perfekte Folie: Die Venezianerin Violanta schmiedet während des Karnevals einen Plan, um den Selbstmord ihrer Schwester an deren Verführer, dem Prinzen Alfonso zu rächen. Doch schließlich muss sie erkennen, dass sie damit nur ihr eigenes Verlangen nach erotischer Hingabe abtöten will, und opfert sich, um sich so von „Lust und Schuld“ zu befreien.
An der Deutschen Oper Berlin, die 2018 mit der Wiederentdeckung der (ebenfalls auf ein Libretto von Hans Müller geschriebenen) Oper Das Wunder der Heliane für Furore gesorgt hat, liegt die Neuinszenierung von Violanta in den Händen von Generalmusikdirektor Sir Donald Runnicles und David Hermann, die gemeinsam bereits die Neuproduktionen von Die Sache Makropulos und Fidelio gestalteten.
SpotlightIhre erste Erfahrung mit der Musik von Erich Wolfgang Korngold machte Laura Wilde schon zu Beginn ihrer Karriere. 2018 bekam sie die Chance, an der Dallas Opera die Hauptpartie in Der Ring des Polykrates zu singen, jener Komischen Oper, die 1916 zusammen mit Violanta ihre Uraufführung erlebte. Inzwischen hat die die junge Sopranistin aus South Dakota eine beachtliche Karriere gemacht, die sie an Häuser wie die Metropolitan Opera, das Staatstheater Stuttgart und die English National Opera geführt hat. Gravitationszentrum ihres Repertoires, das von Mozart bis Britten reicht, ist dabei das deutsche Fach mit Partien wie Wagners Sieglinde oder Strauss Salome. Jetzt ist es Zeit für Violanta – und damit dürfte Wilde die einzige Sängerin sein, die je in beiden Teilen von Korngolds Debüt als Opernkomponist auf der Bühne gestanden ist.
Besetzung
Sir Donald Runnicles
Musikalische Leitung
David Hermann
Inszenierung
Jo Schramm
Bühne, Video
Sybilla Wallum
Kostüme
Ulrich Niepel
Licht
Jörg Königsdorf
Dramaturgie
Jeremy Bines
Chöre
Chor der Deutschen Oper Berlin
Chöre
Ólafur Sigurdarson
Simone Trovai, Hauptmann der Republik Venedig
Laura Wilde
Violanta, seine Gattin
Mihails Culpajevs
Alfonso, Sohn des Königs von Neapel
Kangyoon Shine Lee
Giovanni Bracca, Maler
Lilit Davtyan
Bice, Violantas Kammerzofe
Stephanie Wake-Edwards
Barbara, Violantas Amme
Andrei Danilov
Matteo
Maria Vasilevskaya
Erste Magd
Lucy Baker
Zweite Magd
Michael Dimovski
Erster Soldat
Paul Minhyung Roh
Zweiter Soldat
Orchester der Deutschen Oper Berlin
Orchester
Termine
Deutsche Oper Berlin
Bismarckstraße 35, 10627 Berlin
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